Look Closer richtet den Blick auf den Kunstethnologen und Sammler Hans Himmelheber (1908–2003). Seine Forschungen zur Künstlerpersönlichkeit und Ästhetik leiteten einen Paradigmenwechsel in der Kunst Afrikas ein. Himmelheber reiste insgesamt dreizehn Mal nach West- und Zentralafrika. Seine Forschungs- und Sammeltätigkeit umspannen einen Zeitraum von der Kolonialzeit über die Unabhängigkeit bis in die 1970er Jahre.

Die Ausstellung regt zum Nachdenken an: Wie entsteht das Wissen über die künstlerische Produktion in Afrika? Was bedeuten Begriffe wie Kunst und Künstler*in? Welche Rolle spielen afrikanische Akteur*innen und Perspektiven bei dieser Wissensproduktion? Look Closer zeigt anhand von Beispielen Himmelhebers Vorgehen des genauen Hinschauens, Dokumentierens und Beschreibens auf.

Besuchende tauchen in die Welten von Erwerb und Handel, Forschung und Lehre oder die Frage von Kunst und Porträt ein. Dabei geht es nicht nur um den Blick zurück. Vier zeitgenössische Künstler*innen – Désiré Amani, Michèle Magema, Obou Gbais und David Shongo – präsentieren ihre aktuellen Visionen zum Archiv Himmelheber.

Die Ausstellung präsentiert die Erkenntnisse des gemeinsamen Forschungsprojektes der Universität Zürich und des Museums Rietberg. Am Museum Rietberg entstand in den letzten Jahren ein umfangreiches Archiv bestehend aus Himmelhebers Privatsammlung, seinen Fotografien und Filmen sowie seinem schriftlichen Nachlass.

Um alternative Stimmen und Perspektiven auf das Archiv Himmelheber zur Diskussion zu stellen und weltweit zugänglich zu machen, entstand die neue digitale Plattform africa-art-archive.ch mit Beiträgen von afrikanischen, amerikanischen und europäischen Künstler*innen und Wissenschaftler*innen.

Mit der Unterstützung von Dr. J. Plattner im Andenken an seine Ehefrau Nelly Pajarola Plattner und der Stiftung ACCENTUS Elena Probst-Fonds.



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